Neef

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Was sollte man über Neef wissen?

Neef ist eine malerische Ortsgemeinde, die sich am rechten Ufer der Mosel zwischen Cochem im Norden und Zell im Süden befindet. Sie liegt im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Zell (Mosel). Neef liegt gegenüber von Bremm und dem imposanten Calmont. Der Ort ist vor allem für seinen Weinbau und seine idyllische Lage an der Moselschleife bekannt.

Die Geschichte von Neef reicht weit zurück. Es gibt archäologische Funde, die auf eine Besiedlung des Hochkessels bereits in der mittleren Steinzeit um 4000 v. Chr. hinweisen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 875, als König Ludwig der Deutsche befahl, dem Kloster St. Arnulf bei Metz verlorene Güter zurückzugeben. Neef wurde damals als „navis“ bezeichnet. Eine Ortschronik berichtet, dass König Karl der Kahle im Jahr 886 erneut die Rückgabe angeordnet habe. Im Laufe der Geschichte teilten sich verschiedene Herrschaften und Klöster die Macht und den Besitz in Neef. Die Burg Neef wurde 1248 erstmals erwähnt und spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region.

Im Laufe der Jahrhunderte war Neef politischen Veränderungen ausgesetzt. Ab 1794 stand der Ort unter französischer Herrschaft, und im Zuge des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wurde Neef dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 gehört Neef zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Einwohnerzahl von Neef hat im Laufe der Zeit Schwankungen erlebt. Im Jahr 2021 hatte der Ort 426 Einwohner. Neef verfügt über einen Gemeinderat, der aus acht Ratsmitgliedern besteht.

Die Wirtschaft von Neef stützt sich hauptsächlich auf den Weinbau und den Tourismus. Die steilen Weinberge im Bereich der Moselschleife, wie der Frauenberg oder der Calmont, sind eine Besonderheit und gehören zu den steilsten Weinbergen Europas. Der Weinbau prägt das Landschaftsbild und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Neef ist auch ein beliebtes Ziel für Radtouristen, da der Ort am Moselradweg liegt und der im Jahr 2014 eröffnete Moselsteig durchführt. Die Mosel selbst wird sowohl von Frachtschiffen als auch von Ausflugsschiffen befahren, und am Ortsrand von Neef befindet sich die Schleuse St. Aldegund.

Die Verkehrsanbindung von Neef ist gut. Eine Kreisstraße verläuft durch den Ort und ist über eine Brücke am Ortsrand an die Bundesstraße 49 angeschlossen. Zudem halten stündlich Regionalzüge der Linie RB 81 auf der Moselstrecke Koblenz-Trier in Neef, nachdem sie zuvor den Petersberg-Tunnel durchquert haben.Die nächstgelegenen größeren Gemeinden sind Bullay, Zell (Mosel) und Cochem. Bullay liegt nur 4 Kilometer südlich von Neef auf derselben Moselseite und bietet eine größere Infrastruktur und Geschäftsmöglichkeiten. Zell an der Mosel ist etwa 10 Kilometer entfernt und bietet eine Vielzahl von Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten sowie kulturelle Veranstaltungen. Cochem, der Sitz des Landkreises Cochem-Zell, liegt ungefähr 23 Kilometer entfernt und ist bekannt für seine beeindruckende Reichsburg, malerische Altstadt und vielfältige touristische Angebote.

Neef an der Mosel

Blick vom Calmont auf die Moselschleife und Neef - in der Bildmitte
Blick vom Calmont auf die Moselschleife und Neef – in der Bildmitte

Neef selbst ist ein charmantes Dorf mit traditionellen Fachwerkhäusern und engen Gassen. Die idyllische Lage an der Mosel und die umliegenden Weinberge machen Neef zu einem beliebten Ziel für Natur- und Weinliebhaber. Wanderer und Radfahrer können die malerische Landschaft erkunden und die reizvollen Aussichten auf die Moselschleife genießen. Die steilen Weinberge bieten auch Wanderern eine Herausforderung und sind bei Kletterern sehr beliebt.

Der Weinbau spielt eine zentrale Rolle in Neef, und viele Winzerbetriebe laden Besucher ein, ihre Weine zu verkosten und mehr über den Weinanbau in der Region zu erfahren. Es gibt auch gemütliche Weinstuben und Restaurants, in denen man die lokalen Weine und regionale Spezialitäten genießen kann. Die Weinfeste, die regelmäßig in Neef stattfinden, sind ein Höhepunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen.

Neben dem Weinbau ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig in Neef. Die idyllische Lage des Ortes und die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten locken Besucher aus der ganzen Welt an. Der Moselradweg, einer der beliebtesten Radwege Deutschlands, führt direkt durch Neef und lädt zu ausgedehnten Fahrradtouren entlang der Mosel ein. Der im Jahr 2014 eröffnete Moselsteig ist ein Wanderweg, der atemberaubende Ausblicke auf die Moselschleife und die umliegende Landschaft bietet. Touristen können auch Bootsfahrten auf der Mosel unternehmen, um die Region vom Wasser aus zu erkunden.

Neef bietet seinen Besuchern auch eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten, darunter Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze. Die gastfreundlichen Einheimischen heißen Touristen herzlich willkommen und sorgen für einen angenehmen Aufenthalt.

Insgesamt ist Neef ein malerischer und gastfreundlicher Ort an der Moselschleife, der mit seiner reichen Geschichte, seinem Weinbau und seiner natürlichen Schönheit beeindruckt. Ob man sich für Wein, Outdoor-Aktivitäten oder kulturelle Erkundungen interessiert, Neef hat für jeden etwas zu bieten und ist definitiv einen Besuch wert.

Ruine Kloster Stuben

Direkt neben Neef liegt die Ruine Kloster Stuben
Direkt neben Neef liegt die Ruine Kloster Stuben

Die Ruine des Klosters Stuben befindet sich bei Neef auf einer Halbinsel. Das ehemalige Augustiner-Chorfrauen-Stift wurde im 12. Jahrhundert von den Augustinerchorherren von Springiersbach gegründet. Die Gründung erfolgte durch eine Schenkung des Adligen Egelolf, der Abt Richard I. von Springiersbach sein Burghaus, eine Kapelle und andere Besitztümer auf einer Landzunge bei Bremm übergab. Dies ermöglichte den Bau der Nikolauskirche, die als erste Erwähnung des Klosters unter dem Namen „ecclesia beati Nicolai de insula“ um das Jahr 1160 bekannt ist.

Im Jahr 1137 hatte sich bereits eine große Gemeinschaft von Nonnen in Stuben niedergelassen. Der Erzbischof von Trier, Albero, begrenzte diese Gemeinschaft in seiner Gründungsbestätigung von 1137 auf 100 Frauen. Das Kloster zog seitdem viele Pilger an, insbesondere aufgrund der Anwesenheit der Staurothek. Im Jahr 1208 übergab der Ritter Heinrich von Ulmen seiner Schwester Irmgard von Ulmen, der Vorsteherin des Stifts, die Staurothek. Diese enthielt Kreuzpartikel und andere Reliquien, die er während des Vierten Kreuzzugs (1202-1204) aus Konstantinopel mitgebracht hatte. Um die Verehrung dieser Reliquie zu ermöglichen, wurde um 1275 die Kreuzkapelle errichtet.

Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten wurden zwischen 1685 und 1687 die Klosterkirche und die Kreuzkapelle neu erbaut. Im Jahr 1788 wurde das Stift in ein freies Damenstift umgewandelt und schließlich 1802 aufgehoben. Die Klostergebäude wurden 1820 zur Versteigerung freigegeben und abgerissen. Die Staurothek und andere Reliquien wurden während der Flucht vor den Franzosen auf die rechte Rheinseite gebracht. Schließlich wurden sie dem Herzog von Nassau-Weilburg übergeben, der sie im Jahr 1835 dem neu gegründeten Bistum Limburg schenkte. Die Staurothek ist heute im Diözesanmuseum Limburg an der Lahn zu sehen.

Die Ruine der Stiftskirche ist immer noch ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte des Klosters Stuben. Besucher können die Überreste der Kirche besichtigen und die architektonischen Details bewundern. Die malerische Lage auf der Halbinsel bietet zudem eine atemberaubende Aussicht auf die Mosel und die umliegende Landschaft. Das Gelände des ehemaligen Klosters wird heute für den Weinbau genutzt und ist unter der Marke Abtei Kloster Stuben als Einzellage bekannt geworden. Die Weine aus dieser Region sind für ihre Qualität und ihren besonderen Charakter geschätzt.

Für Geschichtsinteressierte und Liebhaber alter Gemäuer ist die Ruine des Klosters Stuben ein faszinierendes Ausflugsziel. Die reiche Geschichte, die religiöse Bedeutung und die pittoreske Lage machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wenn du besondere kirchliche Gebäude liebst, solltest du unbedingt zum Stephansplatz und dir den Stephansdom anschauen.

Calmont

Blick von der Mosel auf den Calmont
Blick von der Mosel auf den Calmont – und der Ausblick von oben auf die Mosel am Calmont Höhenweg

Der Calmont, auch als Calmond bekannt, ist ein beeindruckender Höhenzug im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz, zwischen den Ortschaften Bremm und Ediger-Eller. Er erhebt sich bei Neef steil über der Mosel und zählt zu den steilsten Lagen der Welt mit Hangneigungen von über 65 Grad. Der Calmont liegt im renommierten Weinbaugebiet Mosel und beheimatet zwei Weinbau-Einzellagen, den Bremmer Calmont und den Ellerer Calmont.

Der Name Calmont kann auf verschiedene Weise interpretiert werden, entweder als „warmer Berg“ aus dem Lateinischen „calidus“ für warm und „mons“ für Berg, oder als „Felsenberg“ aus dem Keltischen „kal“ für hart. Die geografische Lage des Calmont erstreckt sich zwischen Bremm im Südsüdwesten und Ediger-Eller im Südosten entlang des linken Ufers der Mosel. Der Gipfel des Calmont liegt auf der Gemeindegrenze, wobei der Südhang zu Bremm und die Nord- und Ostteile zu Ediger-Eller gehören. Der Ellerbach fließt nördlich und östlich um den Höhenzug herum und mündet südöstlich davon in die Mosel. Der Schafstall (423 m) erhebt sich südwestlich des Calmont.

Der Calmont ist Teil des Naturraums Cochemer Krampen, der zur Haupteinheit Mittleres Moseltal gehört. Die Landschaft des Calmont leitet sich nach Norden durch das Ellerbachtal, nach Nordwesten und Westen sowie ansteigend nach Westsüdwesten zum Naturraum Gevenicher Hochfläche über. Der Calmontgipfel erreicht eine Höhe von 380,6 m und liegt etwa 293,1 m über der Mosel. Die Schutzgebiete, in denen der Calmont liegt, umfassen das Landschaftsschutzgebiet Moselgebiet von Schweich bis Koblenz, das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel sowie das Vogelschutzgebiet Wälder zwischen Wittlich und Cochem.

Auf dem Gipfel des Calmont befand sich ein römisches Bergheiligtum, das vom 2. bis zum 4. Jahrhundert existierte. Archäologische Ausgrabungen wurden 2005 gestartet und 2008 fortgesetzt. Anschließend wurde der gallo-römische Umgangstempel rekonstruiert und am 16. Mai 2009 eingeweiht. Der Calmont ist auch für seinen Weinbau bekannt. Obwohl nur noch ein Teil der ursprünglichen Weinberge bepflanzt ist, erstreckt sich die größte zusammenhängende Fläche auf den Bremmer Calmont mit 33 Hektar. An den steilen Schieferhängen wächst hervorragender Riesling, und die Winzer sind weiterhin auf Handarbeit und Muskelkraft angewiesen, da der Steillagenweinbau eine besondere Herausforderung darstellt.
–> entdecke den berühmten Calmont
–> so ist der Calmont Höhenweg

Zusammenfassung Neef an der Mosel

Neef ist eine malerische Ortsgemeinde, die am rechten Ufer der Mosel zwischen Cochem im Norden und Zell im Süden liegt. Die Geschichte von Neef reicht weit zurück, mit archäologischen Funden aus der mittleren Steinzeit um 4000 v. Chr. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 875, als König Ludwig der Deutsche dem Kloster St. Arnulf bei Metz verlorene Güter zurückgab. Die Burg Neef, erstmals 1248 erwähnt, spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region. Neef erlebte politische Veränderungen, stand ab 1794 unter französischer Herrschaft und wurde 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 gehört Neef zu Rheinland-Pfalz.

Die steilen Weinberge, darunter der Bremmer Calmont, gehören zu den steilsten Weinbergen Europas. Der Weinbau prägt die Landschaft, und der Ort zieht Touristen mit dem Moselradweg und dem Moselsteig an. Neef ist auch für Bootsfahrten auf der Mosel beliebt. Neef selbst ist ein charmantes Dorf mit traditionellen Fachwerkhäusern. Die malerische Lage an der Mosel und die umliegenden Weinberge machen Neef zu einem beliebten Ziel für Natur- und Weinliebhaber. Die Weinbauern bieten Weinproben an, und die Weinfeste in Neef sind Höhepunkte für Einheimische und Touristen. Die Ruine des Klosters Stuben in der Nähe von Neef, ein ehemaliges Augustiner-Chorfrauen-Stift, ist ein historisches Ausflugsziel. Die archäologischen Überreste und die malerische Lage machen die Ruine zu einem faszinierenden Ort.

Weiterführende Links

Häufige Fragen zu Neef

Was macht Neef an der Mosel besonders?

Neef zeichnet sich durch seine malerische Lage an der Mosel, die traditionellen Fachwerkhäuser und die steilen Weinberge aus. Die Region ist besonders bekannt für ihren Weinbau, darunter der berühmte Bremmer Calmont, einer der steilsten Weinberge Europas.

Welche historischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Neef?

Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehört die Ruine des Klosters Stuben, ein ehemaliges Augustiner-Chorfrauen-Stift. Die archäologischen Überreste bieten Einblicke in die Geschichte des Klosters, und die malerische Lage auf einer Halbinsel macht sie zu einem faszinierenden Ausflugsziel.

Was sind die beliebtesten Aktivitäten in Neef?

Beliebte Freizeitaktivitäten in Neef sind Weinproben bei den örtlichen Winzern, Wanderungen durch die steilen Weinberge, Radtouren entlang des Moselradwegs und Wanderungen auf dem Moselsteig. Bootsfahrten auf der Mosel bieten eine weitere Möglichkeit, die Region zu erkunden.

Welche weiteren Sehenswürdigkeiten gibt es in der Umgebung von Neef?

Die Umgebung von Neef bietet weitere Attraktionen, darunter der Calmont, einer der steilsten Weinberge Europas, und der Bremmer Calmont Klettersteig. Die Stadt Cochem mit ihrer beeindruckenden Reichsburg ist ebenfalls in der Nähe.

Diese Mosel Tipps merken

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